Das Musikjahr 1981
Wer in der deutschen Musikszene des Jahres 1981 erfolgreich sein wollte, der musste Partymusik machen. Interpreten und Bands wie die Electronica’s aus den Niederlanden mit ihrem „Ententanz“, Frank Zander als Fred Sonnenschein mit „Ja wenn wir alle Englein wären“ oder Gottlieb Wendehals mit seinem Partykracher „Polonäse Blankenese“ sorgten ganzjährig für gute Laune – und waren doch nur die Vorboten dessen, was kurz darauf als Neue Deutsche Welle über das Land hereinbrechen sollte. Es gab 1981 aber auch einige Künstler, die abseits dieses Trend auf sich aufmerksam machten - allen voran die Londoner Club-Formation Visage, die mit „Fade to grey“ einen absoluten Welterfolg landete. Der Song, der heute als kommerzieller Durchbruch der elektronischen Popmusik gilt, schaffte es in 21 Ländern auf Platz 1 der Charts – darunter für sieben Wochen auch in Deutschland. Ebenso lange konnte sich dort auch die US-Sängerin Kim Carnes mit ihrer Single „Bette Davis’ Eyes“ behaupten. In Großbritannien beherrschte neben Newcomer-Bands wie Adam & The Ants mit „Stand and Deliver“ oder Soft Cell mit „Tainted Love“ vor allem der kurz zuvor in New York ermordete John Lennon die Hitlisten. Seine wunderbare Ballade „Imagine“ platzierte sich für vier Wochen an der Spitze der BBC-Hitparade und wurde direkt abgelöst von seinem zweiten Nummer-1-Hit „Woman“. Lennons letztes Album „Double Fantasy“, das er zusammen mit seiner Frau Yoko Ono aufgenommen hatte, hielt sich für zwei Wochen auf Platz 1 der LP-Charts. In den USA machte 1981 besonders eine Künstlerin von sich reden: Olivia Newton-John belegte mit ihrer Single „Physical“ aus dem gleichnamigen Album für 10 Wochen die Topposition der Billboard-Charts – und das, obwohl sich einige US-Radiosender weigerten, den Titel in ihr Programm aufzunehmen, da ihnen der Text zu anzüglich erschien. Und die britische Rockband Queen veröffentlicht eine Kompilation ihrer größten Erfolge; die LP Greatest Hits wird ihr erfolgreichstes Album und hält sich mehr als zehn Jahre in den Charts.
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